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Karneval: Papst erhält Oscar

Auch beim diesjährigen Feuerwehrkarneval in der Stadthalle gab's wieder ein volles Haus. Die Feuerwehr hatte zum Karneval unter dem Motto „Oscar Verleihung 2006“ geladen. Dem Thema angepasst, hatten neben zahlreichen Kostümen die meisten Besucher die beste Abendgarderobe aus dem Schrank geholt. „Feuerwehrpräsident“ Rolf Schümmelfeder und seine reizende Assistentin Michele alias Michaela Schmand begrüßte das närrische Volk im gefüllte Festsaal der Volkemisser Stadthalle. Unter den.Gästen waren unter andrem berühmte Persönlichkeiten wie Gottfried Fischer, George Clooney, Wolfgang Petry, Atze Schröder und viele mehr, so dass Bürgermeister Hartmut Linnekugel zunächst nicht auffiel.

Als erster Höhepunkt erwies sich eine großartige Begrüßungsrede des amtierenden Prinzen Andreas I., der mit seiner Prinzessin Barbara II., Adjutanten Pruis I. und der Garde der Volkmarser Karnevalsgesellschaft zugegen war. Prinz Andreas berichtete dem Volk von Volkmarser Feuerwehrkameraden, die unverhofft den Blasiussegen erhielten, als sie Utensilien für den Karneval organisieren wollte.

Nach dem aktuellen Gardetanz ging der erste Oscar für das beste Lebenswerk an den Volkmarser Unternehmer Jos. F., der mit Unterstützung einiger Kommunalpolitiker den Volkmarsern ein neues „gelbes“ Stadtbild schuf. In seiner Dankesrede belehrte Jos. den Moderator, wenn man soviel rede wie er, könne man kein Geld verdienen. Des weiteren zeigte Jos seine bedeutendsten Gebäude, allen voran das Feuerwehrhaus, welches auf einem leicht manipulierten Bild bis an sein Stammwerk heranreichte, so dass seine LKWs künftig schneller durch die Hallen der Feuerwehr den Hof verlassen können.

Nach einem fetzigen Showtanz der Gymnastikdamen zu flotter Musik von ABBA gab es den nächsten Oscar für den besten Stunt. Hier kandidierten neben Martin Bieding, der beim Bierholen den Einkaufswagen umgeworfen hat und unfreiwillig die kompletten Flaschen auf dem Parkplatz verteilte, Gothmanns Theo stellvertretend für sein Schwein, welches in der Twiste und bei Schüpplers im Swimmingpool schwimmen lernen wollte. Die Jury entschied sich jedoch für Theo Rest, Großvater von Zwillingen, der mit einem überbreiten Kinderwagen eine halbe Baustelle zusammengefahren hatte und sich dabei auch noch von Wenzels Sepp beobachten lies.

Die Feuerwehr Volkmarsen hatte keine Kosten und Mühen gescheut: die Höhner waren engagiert, um die Halle weiter in Stimmung zu bringen. Zunächts stand mit „Ohne Dich geht es nicht“ das neueste Lied der Kölner Band auf dem Programm, bevor der Kamerad Klaus S. der Halle offenbarte: „Ich würd meine Fehler ja eingestehn, wenn ich welche hätt, doch ich bin von Natur aus makellos – gerdezu perfekt“. „Viva Colonia“ durfte natürlich ebenso wenig fehlen wie die „Echten Fründe“.

In der Kategorie „Beste Hauptrolle“ setzte sich „Der Retter von Neu Berich“ alias Detlef Michel durch. Der Lützer Feuerwehrkamerad hatte in einer heldenhaften Rettungsaktion à la „Superman“ das kleine Dorf vor dem Untergang durch eine Feuerbrunst bewahrt Er hatte sich bei der Feuerwehr kurzerhand ein Atemschutzgerät geliehen und eine Fritteusenbrand gelöscht. Dagegen hatte diesmal selbst Dauerkandidat Pino keine Chance.

Das Feuerwehrballett spielten als „Schwule Cowboys“ „Cowboy und Indianer“ und brachten mit ihren freizügigen Kostümen nicht nur den männlichen Teil der Halle zum beben.

In der Kategorie Oscar für die beste Wohltigkeit traten die Unternehmer K. A. Köchling (Spendete ein Geländer zur Absicherung der Bushaltestelle in der Lütersheimer Straße) und Pizzamann Signore Davide Bufo als immernoch sammelnder Gastwirt für die Aktion Adveniat (125 Spendendosen wurden inzwischen gefüllt) gegen die altgedienten Sternsinger an. Die Jury entschied sich jedoch eindeutig für die Könige aus dem Morgenland, die bereits seit Jahrhunderten am 6. Januar von Haus zu Haus ziehen.

Die Teenies unter den Gästen mussten sich bis fast zum Ende der Veranstaltung gedulden. Der Feuerwehr ist es gelungen, die erfolgreichste Newcomer Band nach Volkmarsen zu holen. Auf Ermahnung vom Feuerwehrpräsidenten blieben Slips und BHs der Bühne fern, als Tokio Hotel vor allem die jüngere Generation mit „Durch den Monsun“ von den Stühlen riss.

Als letzte Kategorie gab es einen Oscar für das größte Event 2005. Hier warten drei Kandidaten nominiert: Horst K. konnte sich mit seinen ausgefallenen Events „Viehmarkt“ und „850-Jahr-Feier“ ebenso wenig durchsetzten wie Prinz Charles mit seiner Hochzeit, der extra mit seiner Frau „Pferd“ Camilla aus dem Vereinigten Königreich angereist war und fast nicht gekommen wäre, weil ihm der Bürgermeister ein veralteter Veranstaltungskalender zugesandt wurde. Der Gewinner in dieser Kategarie hatte himmlische Unterstützung: Papst Benedikt mit seinem Weltjugendtag in Köln war der eindeutige Sieger. Er ließ sich die Ehre nicht nehmen, mit einem Gefolge von altgedienten Messdienern der Volkmarser Gemeinde und einigen Junggesellen der Schweizer Garde die Veranstaltung zu besuchen. Mittels einer Videoschaltung vor die Stadthalle konnte das Publikum die Ankunft des Papstes an der Halle live verfolgen. Zahlreiche Schaulustige hatten sich vor dem Narrentempel versammelt und jubelten dem durch Security-Escorte und Messdienern begleiteten Papst im Papamobil zu. Mit nicht zahlreichen „Be-e-ne-detto“ Rufen wurde der „Heilige Vater“ vom Publikum empfangen, als er unter dem Geläut der Glocken des Petersdoms die Bühne betrat. Benedikt bedankte sich bei seinem Bruder Pfarrer Hohmann für die freundliche Überlassung des Pfarrhauses und wünschte ihm für seinen Skiurlaub Hals und Beinbruch – möge er seinen Rumpf wieder ganz nach Hause bringen.

Nach dem Großen Finale aller Akteure spielte die Tanz- und Stimmungsband „Gin Tonic“ noch bis in die frühen Morgenstunden.

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Foto: VKG